Fernpiloten in der DLRG
Mit den wendigen Fluggeräten ist eine systematische Suche auf großen Flächen und eine Ortung verunglückter Personen in kürzester Zeit möglich. Die hochauflösende Kamera liefert ein gestochen scharfes Bild auf das Display der Fernbedienung oder der VR-Brille. Auch können bei einem Hochwasser überflutete Bereiche aus großer Entfernung kontrolliert werden; und das ohne, dass sich Einsatzkräfte im Gefahrenbereich aufhalten müssen.
Durch die Möglichkeit, senkrecht aus der Luft ins Wasser zu schauen, werden im Vergleich zu einem schrägen Blickwinkel auch nahezu alle Reflexionen an der Wasseroberfläche vermieden. So kann man - natürlich in Grenzen - bis zu mehreren Metern Tiefe ins Wasser hineinschauen und sieht, ob sich dort eine Person befindet. Ebenso können durch den Einsatz von Wärmebildkameras Personen an der Wasseroberfläche oder in Schilfbereichen schnell und mit wenig Aufwand gefunden werden. Ein Einsatz bei Nacht ist genauso möglich wie an Baggersee, Flüssen oder in Waldgebieten. An der Küste können Drohnen natürlich auch eingesetzt werden.
Ab Mai 2025 ist die DLRG Engen als erste Ortsgruppe des Bezirks Bodensee-Konstanz im Bereich Fernerkundung aktiv. Die Einsatzdrohne, welche durch Spenden regionaler Unternehmen und Banken, sowie unsere Übungsdrohne werden für Aus- und Fortbildungszwecke verwendet und unterstützen im Wasserrettungsdienst, bei Einsatzübungen sowie Einsätzen zur Personensuche.
Einsatzoptionen
Ein mögliches Aufgabengebiet der Fernerkundung:
- Suche von vermissten Personen mit Bild- oder Wärmebildkamera
- Überwachung von Badestränden oder Großveranstaltungen
- Unterstützung Drohneneinheit Landkreis Konstanz, z.B. bei Dokumentation von Großschadenslagen, Suche von Glutnestern bei Bränden inkl. Dokumentation
- Amtshilfe (BOS / Polizei)
Besonderheiten
- Alarmierung über Rettungsleitstelle Konstanz
- Übertragung der Livebilder direkt in jeden Einsatzleitwagen
- Flugfähigkeit auch bei schwierigen Wetterverhältnissen
- Ausleuchtung der Einsatzstelle mit 2.000 Lumen (Reichweite bis 200 m)
Weitere Gründe für die Anschaffung dieser technisch hoch entwickelten Rettungsmittel:
- besonders effektiv, da in kürzester Zeit großen Flächen systematisch abgesucht und verunglückte Personen aufgespürt werden können
- hochauflösende Wärmebildkamera überträgt Bild auf Display oder Bildschirm - dadurch ist es z.B. auch möglich, Personen in Uferbereichen oder Feldern zu lokalisieren
- vielseitig einsetzbar, z.B. auch für Luftbilder bei Brandereignissen oder von Unfallstellen
- Kontrolle von Bereichen in großer Entfernung, ohne dass sich Einsatzkräfte im Gefahrenbereich aufhalten müssen
Drohnentyp: Quadrocopter
Ein mögliches Aufgabengebiet der Fernerkundung:
- Größe: 470 x 585 x 215 mm
- Gewicht: 3998 g
- maximale Flugzeit: 41 Minuten pro Akku-Set (4 Akku-Sets verfügbar)
- maximale Flughöhe: 7000 m
- maximale Reichweite: bis zu 15 km (bei freier Sicht und wenig Interferenzen)
- maximale Geschwindigkeit: 82 km/h bzw. 23 m/s
- Zoom-/Telekamera mit 48 Megapixel und 200 x Hybridzoom
- Thermal-/Wärmebildkamera mit Messgenauigkeit: ±2 °C oder ±2 % und Auflösung 640 × 512 Pixel
- 1/2'' CMOS-Bildsensor/Weitwinkelkamera mit 12 Megapixel
- Videoauflösung 4K/30fps
- Laserentfernungsmesser mit einer Reichweite von 3 m - 1200 m
- einsetzbar bei Temperaturen von -20 °C bis ~50 °C
- stetige Sicherheit durch Dual-Kamera und ToF-Sensoren an allen sechs Seiten des Fluggeräts
- 7 Zoll-Fernsteuerung mit Breitbild-Display und effizienten Funktionen, z.B. Checkliste vor dem Flug, Navigationsanzeige und Warnmeldungen
- Zusatzbeleuchtung (60 Hz, effektive Reichweite 5 m)
- Warnung durch integrierten ADS-B-Empfänger vor bemanntem Luftverkehr in der nahen Umgebung
Ausbildung - werde zum echten Piloten!
Ab 16 Jahren kann die Ausbildung starten. Die Flugprüfung erfolgt dann mit 18 Jahren. Voraussetzung ist die Basisausbildung Einsatzdienste (401).
Zusammenarbeit - ein starkes Team!
Neben dem Drohnenpiloten kommt eine Person zur Sichtung sowie Auswertung der Bilder erforderlich. Die Kommunikation zwischen dem Team ist sehr wichtig.
Werde ein Teil des Teams
Du bist mindestens 16 Jahre alt und hast Interesse als Drohnenpilot bei der DLRG durchzustarten? Dann werde ein Teil des Teams und kontaktiere unsere Fachberatung Fernerkundung (drohne(at)engen.dlrg.de). Die Ausbildung erfolgt in mehreren Schritten und beinhaltet die theoretischen und praktischen Vorbereitungen.